Mar 4, 2021
In dieser Folge erwartet dich eine Premiere, denn mein Gast hat nichts mit IT zu tun: Ulrich Müller ist Deutschlands Experte für alles rund um Börsenwissen und Aktien. Er gibt uns einen Einblick in seine Arbeit und erzählt uns, welcher Weg ihn dorthin gebracht hat.
mehr auch unter: www.it-founder.de/folge139
Familienmensch und Unternehmer von Haus aus
Der Hamburger ist trotz des Ruhms immer bodenständig geblieben, eine Eigenschaft, die auch seine Freunde und Familie sehr an ihm schätzen. Familie und Vertrauen sind mit seine größten Werte, auch sein Start ins Berufsleben war sehr bescheiden: Ulrich ist gelernter Maurer, den Hang zu anständiger Arbeit hat er von seinem Vater geerbt. Mit nur 16 Jahren brachten ihn reiche Männer wie Bill Gates & Co. zum ersten Mal in Kontakt mit Aktien: „Wer sind die reichsten Menschen und wieso sind sie so reich“, so oder so ähnlich lautete 1993 die Suchanfrage des damals Jugendlichen an Googles Großmutter. Die Antwort war so simpel wie ernüchternd: Viele von ihnen sind wirklich an der Börse reich geworden.
Zitat: „In meinem Körper schlagen eigentlich zwei Herzen, das eine Herz ist Familie, meine Mutter war immer 120 % Familie, auch heute noch, und mein Vater war immer so 150 % Unternehmer, Vollgas, Geld verdienen. Deshalb schlagen diese zwei Herzen so ein bisschen in meiner Brust und ja, ich habe mich dann tatsächlich ganz früh mit dem Thema Börse beschäftigt.“
Denn sie wissen nicht, was sie tun
Für Ulrich ist der Blickwinkel
entscheidend: Viele haben einfach einen falschen Ansatz und dadurch
ein unnötig hohes Risiko. Ulrich sieht sich an der Börse als
Investor und die Unternehmen als Wert-Geber. Besitzt man eine
Aktie, ist man Mitunternehmer dieses Unternehmens. Welchen Wert
gibt dir das Unternehmen? Siehst du diesen Wert steigen? Dann wird
auch der Kurs steigen.
Ulrichs erste Aktie war Nokia, damals
Weltmarktführer in der Handywelt. Mithilfe dieser Aktie gewann er
eine Menge Geld und verlor gefühlt ebenso viel wieder, als der Hype
irgendwann vorbei war. Auch Klassiker wie Coca Cola und McDonald’s
haben sich rückblickend als Goldgruben entpuppt.
Der
Gedanke an ein eigenes Business kam ziemlich direkt nach dem Ende
seiner Ausbildung. Kurz vor Beginn seines Bauingenieur-Studiums bat
Ulrich seinen Vater schließlich zum Gespräch. Der hatte den
Lifechanger unbewusst überhaupt erst auf den Tisch gebracht: Ein
von ihm gebuchtes Seminar bei Jürgen Höller gab Ulrich die Chance,
mit dem Motivationstrainer und Autor kurz ein paar persönliche
Worte zu wechseln. Dass dieses Gespräch schließlich alles
umkrempeln würde, ahnte da noch niemand: Die beiden unterhielten
sich über Ulrichs Arbeit, als Jürgen plötzlich meinte „Du bist doch
kein Maurer! Was interessiert dich? Was liebst du wirklich?“ Und
als Ulrich erwiderte, er interessiere sich für Geld, war Jürgens
simple Antwort „Dann musst du in Geld machen.“ Diese paar Worte
waren es, die Ulrich für die Umsetzung seines Vorhabens gefehlt
hatten. Für ihn war nun ein für alle mal klar: Er würde nicht
Ingenieurwesen studieren und auch nicht die Firma seines Vaters
übernehmen. Und so kam es auch. Dass Ulrichs Vater nicht wirklich
begeistert vom Alternativplan seines Sohnes war, liegt auf der
Hand.
Zitat: „Das Gespräch hatte
natürlich noch dieses kleine Geschmäckle, mein Vater fragte mich
natürlich, was ich stattdessen machen will. Als ich Mitte Ende der
Neunziger dann original sagte ‚ich gehe an die Börse und da werde
ich reich‘, war er erstmal stinksauer und enttäuscht und hat gut
und gerne drei Monate nicht mit mir gesprochen. Er hat nicht
verstanden, wie ein einzelner Satz so etwas auslösen könnte. Wir
haben das auch erst aufgelöst, zwei Tage, bevor er verstorben
ist.“
Ulrichs Vater verstarb vor zwei Jahren und kurz
vor seinem Tod kamen sie auf die Geschichte zurück. Sie fingen an,
sich über die Werte des Vaters zu unterhalten, die er immer seinen
Kindern weitergegeben hat: ein Dach über dem Kopf, die Kinder
bekommen etwas Vernünftiges zu essen und können in Schule oder
Studium machen, was sie wollen. Auch über Geld wurde früher immer
mal gesprochen, doch dieses Mal hatte Ulrich seine Auszüge dabei.
Für die lebenslange harte Arbeit hat sein Vater eine, vielleicht
zwei Millionen bekommen. Ulrich hingegen konnte gefühlt noch eine
Null hinten dran hängen. Mit 40. Doch ihm war klar, dass sein Vater
nun in Frieden gehen konnte, wo er wusste, dass die Kinder versorgt
sind. Die Enttäuschung war weg und ein Friedensgefühl machte sich
breit.
Vom Maurer zum Geldberater?
Börseninvestments sind nicht mehr das
Hauptthema in Ulrichs Unternehmen. Mittlerweile unterstützt er
hauptsächlich andere Menschen dabei, ihr Geld selbst in die Hand zu
nehmen. Damit sind jedoch keine Bausparverträge oder Sparbücher
gemeint, denn wer sein Geld abgibt, gibt auch die Verantwortung ab.
Für Ulrich ein Zeichen des falschen Mindsets, denn wer die
Verantwortung abgibt, der ist einfach der Ansicht, er könne das gar
nicht. Mittlerweile ist sein Unternehmen sogar ein zertifiziertes
Bildungsinstitut. Diese Hilfe beim Geldumgang ist für Ulrich eine
Reise, die in den Börseninvestments endet. Das Grundgerüst besteht
aus verschiedenen Fragen, warum will ich reich werden, wie viel
Geld gebe ich aus, was wird gespart, was ist Reisen, was ist Auto,
etc. Die Börse ist eine der sichersten und rentabelsten Geldanlagen
der Welt – wenn man weiß, was man tut.
Zitat: „Für mich gibt es zwei Schlüsselpunkte an der Börse, um Geld zu verdienen. Das eine ist die emotionale Seite, also dich auch emotional im Griff zu haben. Und der zweite Punkt, den eigentlich alle nicht haben, das ist eine glasklare Strategie.“
Die meisten Menschen haben ihre Tipps von befreundeten Bankern, haben sie irgendwo im Internet gelesen oder finden diese und jene Aktie ganz spannend, „da steige ich mal ein“. Was man sich laut Ulrich aber bewusst machen muss an der Börse, ist der Unterschied zwischen Preis und Wert. An der Börse werden Preise gehandelt, Angebot und Nachfrage. Die Frage ist aber, wie groß ist der Wert, der dem Unternehmen wirklich dahinter steht? Das ist genau der Punkt, an dem Ulrich mit seinem Unternehmen ansetzt, wenn er Leute dazu befähigt, ihr Geld an der Börse anzulegen.
Reich werden, indem er andere reich macht
Das Unternehmen an sich ist gar
nicht so groß, wie der Umsatz vielleicht vermuten lässt. Ulrich hat
alle für ihn uninteressanten Dinge an sein Team abgegeben und lebt
für sein Unternehmertum. Die zweite Sache, die für ihn sehr wichtig
ist, sind seine Mission bzw. sein Ziel. Dabei lässt er Zahlen
sprechen: Ulrich möchte eine Million Menschen in Deutschland
erreichen und finanziell besser stellen oder sogar finanziell frei
machen. Gezielte Aktien nennen darf er dabei nicht. Aber er
kann den Menschen erklären, wie
er das macht. Und diese Seminare
haben schließlich den Grundstein in 2014 gelegt für etwas, das
heute Millionen an Umsatz macht. Bewerben tut sich sein Unternehmen
ausschließlich über Empfehlungen, bis heute hat er nicht einen Euro
in Werbung investieren müssen (außer einer kleinen Testung), da
alle zufriedenen Kunden ihn sofort weiterempfohlen haben. Ein
Pluspunkt: Dadurch, dass er seine eigene Strategie offenlegt, kommt
er automatisch weg vom typischen „oh, noch ein Berater, der in
seine eigene Tasche wirtschaften und nur die Provision abstauben
möchte“.
Ach guck, noch
so eine Vogelkrankheit!
Auf Corona reagierte Ulrich zunächst wie viele von uns: Belächeln und ignorieren, wird schon nicht so schlimm werden. Als dann plötzlich alle Veranstaltungen im März ausfielen, musste er ins Handeln kommen. Und tatsächlich: Aus dem Stand heraus gründete er ein Online-Seminar, fußend auf den Veranstaltungen, die es hätte geben sollen, und feierte unaussprechliche Erfolge.
Zitat: „Und dann am Montag wurde natürlich klar, nee, das war schon ernst gemeint, es wird keine Veranstaltungen mehr geben. Also haben wir ein Online-Event aufgebaut, unseren Email-Verteiler angeschrieben. Wir haben am Ende knapp über 400 Leute in dieses Seminar reingeholt und 12 Tage später den besten Umsatz aller Zeiten gemacht mit etwas, was es 12 Tage zuvor noch gar nicht gab.“
Trotz eigentlichem Berufsverbot konnte das Unternehmen so um 120 % wachsen, was Corona aus Unternehmersicht zu einem großartigen Geschenk macht. Ulrich sieht es gelassen: Offenbar braucht es manchmal einfach den Zwang von Außen, um einen ungemütlichen Schritt zu gehen und dann weiterzukommen. Aufgeben war für ihn nie eine Option gewesen, daher gab es nur die Flucht nach vorne.
Ist das echt? Oder kann das weg?
Interessant ist auch: Ulrich besitzt keinen Cent an Kryptowährung. Und das nicht etwa, weil er den Trend verschlafen hat. Für ihn war es eine bewusste Entscheidung, denn der Wert, der hinter beispielsweise Bitcoins steht, geht für Ulrich klar ins Minus:
„Wenn du ein Haus kaufst, schaust du dir die Lage an, die Mieterstruktur, was du renovieren musst etc., an der Börse kann ich mir ansehen, wie viel Gewinn macht das Unternehmen, wie viel Umsatz? Wie viel ist dann eine faire Bewertung an der Börse? Nun und ich würde sagen, was ist die faire Bewertung von einem Bitcoin? Minus 793 Euro, die für Strom draufgegangen sind, um den zu produzieren. (…) Abgesehen davon hat Bitcoin niemals jemand gesehen. Gibt es ihn überhaupt? Auf dem Markt ist zudem alles reguliert, Aktien, Währung, alles. Wenn der Bitcoin jetzt morgen plötzlich als Weltwährung da stünde, wäre alles unreguliert und das würden die EZB etc. niemals zulassen. Eher machen die eine eigene, regulierte Krypto, die als einzige gilt.“
Für alle, die es dennoch mit Krypto versuchen wollen, hat Ulrich nur einen Tipp: Nehmt einen Betrag, der euch nicht wehtut, falls ihr alles verliert.
Spannend oder? Wenn du noch mehr wissen willst…
Falls du dich jetzt noch mehr über Aktien und die Börse informieren oder einfach in das Event von Ulrich hineinschnuppern möchtest, kannst du hier Kontakt aufnehmen:
oder du kannst dir deine Tipps hier holen: www.ulrichmueller.de/podcast
Außerdem ist Ulrichs neues Buch jetzt erschienen: „Herr Müller zahlt in bar“
Ansonsten wünsche ich dir noch ganz ganz viel Erfolg mit deinem Business und bis zum nächsten Mal!