Mar 18, 2021
Diesmal schauen wir uns die Stolpersteine und den Masterplan an, wenn es darum geht, Mitarbeiter einzustellen und Führungskraft zu sein.
Das Szenario
Wir stellen uns jetzt mal vor, du gründest irgendwann deine
IT-Firma, vielleicht musst du auch entscheiden, ob du vom
Nebenerwerb in die Hauptberuflichkeit gehen willst. Sollte das
natürlich der Fall sein, hör auf jeden Fall in Folge 138 rein, denn da
geht es genau um dieses Thema.
Also, du bist hauptberuflich unterwegs und am Anschlag deiner
Kapazitäten. Wir unterstellen jetzt einfach mal, dass dein
Unternehmen deutlichen Gewinn abwirft. Das Geld ist notwendig,
damit du deinen Mitarbeiter und dich vernünftig bezahlen kannst.
Ein kleiner Tipp vorweg: Warte am besten nicht
erst, bis du total urlaubsreif bist, bevor du dir Hilfe suchst. Am
besten ist es, einen Tick vorher anzufangen.
Wann solltest du hingegen eher nicht nach Mitarbeitern suchen?
Beispielsweise dann, wenn du völlig überarbeitet bist, dein
Unternehmen aber keinen oder ganz wenig Gewinn erwirtschaftet. Dann
geht es eher um das Geschäftsmodell und darum, die Art und Weise,
wie du arbeitest, nochmal auf den Prüfstand zu stellen. Ebenso
solltest du von Mitarbeitern absehen, wenn du nicht bereit bist,
Verantwortung für diese zu übernehmen oder wenn du einfach nicht im
Team arbeiten willst.
Die Vorbereitung
Wie gehst du jetzt also vor? Grundsätzlich musst du erstmal schauen, was deine Aufgaben im Business sind, bevor du überhaupt jemanden einstellen kannst. Du musst dir im Klaren sein, was du weiterhin selber machen und was du gerne delegieren möchtest. Mach dir dafür am besten einfach eine Liste. Gerade im IT-Business solltest du auch Notfallthemen auf dem Schirm haben wie Bereitschaftsdienste oder Nachtschichten oder sowas. Wie sieht es im Backoffice aus? Was kannst/willst du davon abgeben? Liste alles auf und versuch, daraus ein Paket zu schnüren, das auf deinen neuen Mitarbeiter passen würde. So weißt du schon mal, wie dein Stellenprofil grob aussehen muss.
Was muss dein Wunschmitarbeiter zudem alles mitbringen? Welche
Fähigkeiten und Kompetenzen wünschst du dir? Möchtest du einen
frischen Absolventen? Den du formen und weiterbilden kannst? Der
vielleicht auch vom Gehaltsniveau erstmal niedriger angesiedelt
ist? Oder brauchst du jemand Erfahrenen, der Entscheidungen
eigenständig treffen kann?
Anschließend musst du dein Unternehmen kurz vorstellen: Was habt
ihr zu bieten? Das war es dann quasi schon – jetzt schreibst du die
Stelle tatsächlich aus.
Plattformen & erste Bewerbungen
Auf jeden Fall solltest du deine Anzeige auf der Webseite präsentieren und dir überlegen, wie du dort die Leute am besten darauf aufmerksam machst. Dann gibt es Stellenanzeigenportale und Werbeanzeigen, hier gilt sowohl die Onlinewelt, als auch die klassische Zeitungsannonce. Wichtig ist immer, dass viele Leute deine Anzeige zu sehen kriegen und dass vor allem die potentiellen Bewerber Zugriff darauf haben. Eine weitere Option wäre, die Anzeige bei der Agentur für Arbeit auszuschreiben.
Wenn jetzt die ersten Bewerbungen eintrudeln, hilft dir die Liste von vorhin sehr gut, einen ersten Überblick zu bekommen: Welche Bewerber erfüllen denn auf den ersten Blick die von dir geforderten Merkmale überhaupt? So kannst du direkt aussortieren, wer nicht passt. Auch die Persönlichkeit des Bewerbers spielt eine wichtige Rolle. Er muss zu dir und zur Unternehmenskultur passen, sonst wird es schwierig. Wenn du vorsortiert hast, dann kannst du die Kandidaten/Kandidatinnen, die infrage kommen, zu einem Telefoninterview einladen. Ein weiterer Tipp für dich: Achte bei allem, was du tust, immer auf das allgemeine Gleichstellungsgesetz! Es gibt da verschiedene Aspekte zu beachten, beispielsweise die m/w/d – Ausschreibung oder dass du keine bestimmten Altersgruppen ansprichst (= keine bestimmten Altersgruppen ausgrenzt).
Telefoninterview & Vorstellungsgespräch
Jetzt lädst du also zum Telefoninterview ein. Um vorbereitet zu sein, mach dir am besten vorher ein paar Notizen. Was willst du mit dem Telefoninterview erreichen und wie erreichst du das? Welche Themen willst du abklopfen? Ist dieses erste Gespräch vielversprechend, kannst du zum Vorstellungsgespräch einladen.
Beim Vorstellungsgespräch ist es nach wie vor Gang und Gebe,
sich persönlich vor Ort zu treffen. Wenn du aber sagst, der Job
erfordert keine ortsgebundene Zusammenarbeit, dann kannst du auch
ein virtuelles Gespräch führen. Gerade wenn du ein kleines
Unternehmen bist, macht ein physisches Treffen allerdings wirklich
noch Sinn. Du musst dafür nicht groß auffahren, keine Sorge. Trefft
euch irgendwo und lernt euch persönlich kennen. Unterhaltet euch.
Mach dir gerne auch hierfür einen kleinen Leitfaden im Voraus. Auch
hier kann ich dir einen kleinen Tipp mitgeben:
Arbeite mit konkreten Szenarien, wenn du konkrete Antworten willst.
Biete zudem nicht einfach nur das einzelne Gehalt an (falls ihr
über Konditionen sprecht), sondern nenne das Package, was du
anzubieten hast: Das kann zum Beispiel eine Kombination aus Gehalt,
flexibler Arbeitszeiteinteilung, einem Firmenwagen, Ausstattung
oder Weiterbildung sein.
Zu guter Letzt: Triff deine Entscheidung
Nach dem Vorstellungsgespräch ist vor der Entscheidung. Zunächst
musst du für dich festlegen, ob du jetzt alles
Entscheidungsrelevante beisammen hast oder ob du ein Follow Up –
Gespräch benötigst. Dann ist wichtig, dass du dir Zeit lässt und
vor allem, dass du im Vergleich entscheidest. Vorstellungsgespräche
sollten nicht zwischen Tür und Angel oder in Zeitnot stattfinden.
Außerdem solltest du mindestens zwei drei Gespräche führen.
Entscheide dich am Ende für einen Kandidaten, bei dem du wirklich
ein gutes Gefühl hast! Nicht Hauptsache vorwärts und Hauptsache
Zeit sparen und irgendwen einstellen, denn dann musst du nochmal
ran.
Wenn du dich jetzt für einen Kandidaten oder eine Kandidatin
entschieden hast, dann kannst du den Vertrag vorbereiten. Gerade
bei kleinen Unternehmen ist es üblich, dass man sich dann zur
Vertragsunterzeichnung trifft, die offenen Fragen bespricht und
anschließend alles fix macht.
Tja und das war der ganze Zauber. Jetzt folgen die Einarbeitungszeit und die Probezeit. Mach dir auch für die Einarbeitungszeit einen Plan, denn damit setzt du den Grundstein, wie dein Unternehmen wahrgenommen wird. Du zeigst damit auch, dass man in deinem Unternehmen gut vorbereitet ist und dass Wert auf hohe Qualität gelegt wird.
Das sind im Grunde die Bausteine, die du brauchst, um Mitarbeiter zu finden. Natürlich frisst das alles erstmal Zeit und du musst dich kümmern. Dafür bekommst du hinterher mehr Ruhe und Zufriedenheit, wenn du nicht immer alles alleine machen musst.
Wenn du jetzt noch Fragen hast, dann schau gerne auf meiner Homepage vorbei, dort
kannst du dir einen StartUp-Call mit mir buchen.
Ansonsten wünsche ich dir richtig richtig viel Erfolg mit deinem
Business!