Jul 15, 2021
Was musst du tun, um als Gründer so richtig erfolglos zu sein? Diesmal habe ich quasi eine Nichtanleitung für dich. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und zusammengefasst, wie du sicherstellst, dass du mit deinem Unternehmen garantiert auf die Schnauze fällst.
Wenn du so richtig Misserfolg haben willst, ist es ganz wichtig, dass du super perfektionistisch jede Kleinigkeit bis in alle Ewigkeit planst und niemals in die Umsetzung kommst.
Sobald irgendwo Anzeichen auftauchen, dass irgendeine deiner Ideen anfängt, Erfolg zu haben, musst du alle zwei Wochen dein Produkt ändern. Deine Zielgruppe sowieso und auch die Ansprache natürlich und die Problemlösungen. Nur so stellst du sicher, dass du dir niemals sinnvolles Wissen über deine Zielgruppe aneignest und niemals passende Lösungen parat hast.
Wenn du jetzt hergehst und zwei besonders erfolglose Gründer belauschst wirst du schnell feststellen: Das Portfolio muss so schwammig wie möglich formuliert sein, wenn du erfolgreich erfolglos sein willst. Halte es so allgemein, wie nur irgendwie möglich und biete ganz viel von allem an – aber nichts davon mit richtiger Expertise. Sei der Allrounder, den kein Mensch braucht! Nicht der mit nützlichem Grundwissen in vielen Bereichen, sondern der mit nutzlosem Halbwissen in sämtlichen Bereichen!
Und auch dein Social Media sollte geprägt sein von Quantität, niemals von Qualität: Präsentiere dich auf sämtlichen Plattformen, selbstverständlich wählst du alle paar Tage eine andere und selbstverständlich lässt du auf der jeweils vorigen Plattform dann den Kontakt einschlafen, während du dich um die andere kümmerst.
Egal ob überteuerter, schlechter Berater oder nutzloses Equipment, deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Wer braucht schon Rücklagen, wenn man nach Belieben alles an Kohle mit offenen Armen zum Fenster rauswerfen kann? Und immer schön dran denken: Für jede weitere Plattform, die du für zwei Tage ansteuerst, brauchst du noch mehr nutzlosen Kram!
Du siehst also, es gibt unzählige Möglichkeiten, absolut erfolglos
zu sein. Ein Beispiel aus dem echten Leben, weil ich das auch
selbst schon oft erlebt habe, wäre meine Nummer 6: Ewig am Logo
feilen. Psychologisch
abgestimmte Farbgebung, perfekte Schriftart, aber Hauptsache, du
kommst nie ins Machen. Alternativ kannst du natürlich auch
monatelang allein mit zig Leuten an dem Firmennamen
rumdoktern.
Was auch hervorragend nicht funktioniert, ist Antitipp Nummer 7: aus Steuergründen diverse Unternehmensformen mischen. Parallel dazu solltest du natürlich auch noch deinen Freiberuflerstatus haben, um die ganze Gewerbe- und Umsatzsteuergeschichte zu umschiffen.
Schreib mindestens auf 80 Seiten deinen, selbstverständlich absolut pingeligen und detaillierten, Businessplan auf! Hilfreich sind dabei mindestens 20 Jahre alte IHK-Unterlagen. Halte ihn möglichst over the top, so mit 1 Mio. Gründungskapital und Expandieren nach einem Jahr in 40 Länder usw. Natürlich muss das alles stehen, bevor du auch nur dein Produkt fertig hast oder den ersten Kunden mit der ersten Rechnung.
Du kannst natürlich auch das
genaue Gegenteil machen, statt einer detaillierten übertriebenen
Planung, machst du einfach 5 Jahre lang nichts. Bestell dir eine
Pizza, sperr dich im Keller ein und entwickle maximal alle 5 Jahre
mal was Neues. Ganz wichtig dabei: Niemals einen zahlenden Kunden
finden, der dir Feedback gibt und niemals Ideen für deine Kunden
umsetzen, sondern nur deine eigenen. Sonst könnte ja jemand
kaufen.
Ich hoffe, du konntest über diese Folge lachen und hattest viel
Freude an meiner Nichtanleitung. Im Grunde kannst du natürlich ganz
hervorragend aus den Fehlern anderer lernen. Es würde mich freuen,
wenn du dich in der IT-founder-Facebookgruppe mit uns austauschst,
über Erfolg und Misserfolg oder einfach deine Fragen.
Ein kurzes Update noch zur weiteren Planung mit meinem Podcast: Fürs erste behalte ich mindestens den Wochenrhythmus bei und werde bis Ende des Jahres einige spannende Gäste in Interviews einladen. Weiter als bis Jahresende möchte ich vom jetzigen Punkt einfach noch nicht planen. Gib mir doch gerne ein Feedback zum Podcast, das freut mich immer und gibt mir Motivation! Ansonsten wünsche ich dir noch ganz ganz viel Erfolg mit deinem Business.